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Biken.

Mein erstes Mountainbike, ein Bergamont BloodyMary 26 Zoll, hat mir meine Mutter gekauft. Knallrot und evil musste es aussehen. Aber verkehrssicher musste es auch sein, so meine Mutter. Also Schutzbleche dran, Katzenaugen überall, Riesenklingel, Fahrradständer... Wenn man so zurück denkt, war das ja auch richtig und wichtig. Ja, ja. Der nette Polizist bei der Fahrradprüfung in der Grundschule sah das genauso. Aber "cool" war es nie. Bin trotzdem damit rumgefahren. Es war schließlich rot und für meine Körpergröße als Grundschüler riesig. Richtig was für große Kinder. Ich habe das Fahrrad geliebt. Es wurde ständig repariert weil wieder eine Acht drin war. Stunts gehörten als Mountainbiker dazu. Aber eines Tages passierte es. Ein plattes Hinterrad. Ich war nun schon größer und besaß wohl noch keine gute Selbsteinschätzung. Ich dachte nämlich, dass ich das selbst reparieren kann. Also Flickzeug gekauft und mit notdürftigem Werkzeug am Fahrrad rumoperiert. Fazit nach 2 Stunden: "Ich mach nächste Woche weiter." Aus nächster Woche wurde nächster Monat usw. Bald war das Fahrrad in Vergessenheit geraten und der Führerschein interessanter.

Nach etlichen Jahren lernte ich mein jetzigen Flyby Eddy kennen. Er lag mir in den Ohren. "Komm mal mit Fahrrad fahren. Wir sind da so ne Gruppe." Die Gruppe waren die Bikehonks aus Hagen. "Wir fahren jeden Montag." Wäre ja mal geil wieder zu fahren. Die Honks fahren ausschließlich CrossCountry. Das war mir sehr recht. Da ich selten große Risiken eingehe und mich halsbrecherisch einen Berg runterstürze, waren mir solche Wald und Wiesenwege sehr recht. Der eine oder andere schwierigere Trail ist auch mal dabei. Aber nichts, wofür man eine Köperpanzerung braucht.

 

Nun war ich älter und handwerklich begabter. Zudem gab es nun das Internet. Ich konnte mich nun also in die Kunst des Reparierens einlesen. Eddy half mir mein Bergamont wieder auf Vordermann zu bringen. Es war natürlich nicht mehr sehr zeitgemäß. V-Brakes, Stahlrahmen, 26 Zoll Reifen. Die Katzenaugen, Schutzbleche und Rahrradständer wurden als erstes demontiert. Nach kurzer Zeit war es fertig und bereit für den ersten Ausritt.

 

Was soll ich sagen? Es hat wieder Bock gemacht auf dem Esel zu sitzen und die Berge hoch und runter zu peitschen. Doch um so mehr ich fuhr wollte ich natürlich auch ein neues Bike haben. Eddy wandte seine ganze Überredungskunst an, um meine bessere Hälfte von einem neuen Fahrrad zu überreden. Er sagte nur: " Dat is gefährlich mit diesem Fahrrad. Ich würd nich damit fahrn." Und zack hatte ich einen Termin bei Radon für ein neues Bike.

Es ging nach Bonn. Ich hatte mir schon ein Radon Mountainbike im Netz ausgesucht. Der Popometer bestätigte das nach einer Probefahrt. Es wurde nur eine etwas andere Serie. Das Radon ZR Race 29" 6.0. Ein Träumchen für einen der vorher auf ner ungefederten Stahlrahmenkonstruktion saß. Ich hatte mich neu verliebt. Das Bike wird bis heute gepflegt und regelmäßig gewartet. Ich mach alles selbst. Vom Bremsen entlüften über kleinere Speichenarbeiten. Bisher hat alles geklappt. Mein Bike hat mich auch nie im Stich gelassen.

Mit dem Bike bin ich nun so einiges gefahren. 2016 einen Alpencross, mehrere 100er Strecken, einen Bike-Marathon, den gesamten Ruhtalradweg und es kommen noch einige Strecken hinzu. Garantiert. Denn Eddy und ich habe ein eigenes Biketeam gegründet. Team JUDIMEDIA. Mit eigenen Trikots und Events. Es gibt doch nichts geileres sich als eine Einheit, die vom selben Hobby begeistert sind, zu präsentieren.

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